Romys Geschichte beginnt wie gesagt im Juli 2019. Das Verladen und den Transport zu uns hat sie mit ziemlicher Gelassenheit über sich ergehen lassen, so dass wir den ersten Kontakt zu unseren Eseljungs mit Spannung angehen können.
Und wie ihr seht, natürlich ist die ganze Mannschaft begeistert. Während Aaron mit stolz gespannter Brust zu neuer Größe heranwächst und die Jungs sich im Allgemeinen wunderhübsch und toll finden, lässt das Getue der Herren unsere alte Eseldame relativ gelassen.
Romy wandelt selbstbewusst umher und untersucht ihr neues Zuhause neugierig. Die Zusammenführung lässt uns durchatmen und so gehen die ersten Tage relativ ruhig ihren Gang.
Schnell sehen wir an Romy, dass das Leben es bislang nicht allzu gut mit ihr gemeint hat. Sie trägt einen schrecklichen Specknacken mit sich herum, so dass sogar die Mähne gekippt auf ihrem Hals hängt.
Eine dicke Backe lässt Böses ahnen und auch ihr Fressverhalten macht uns Sorgen. Artgerechtes Futter wie Heu und Kräuter schmecken der Dame ganz und gar nicht. Sie hätte gerne Wildfutter. Oder wenigsten ein paar Kekse oder Croissants, die wir ihr aber zunächst ausreden. In einigen Tagen werden wir jedoch sogar in den Wildpark fahren und dieses ungeeignete Futter kaufen, da Romy zusehends weniger frisst und wir keine bessere Lösung wissen.
Trotz aller Bemühungen geht es Romy zusehends schlechter. Eine Untersuchung ergibt, dass sie an einer ekeligen Stoffwechselerkrankung leidet, der sogenannten Hyperlipämie, deren Prognose uns Allen große Sorgen macht.
Sie geht noch kurze Spaziergänge neben uns her, scheint aber immer mehr ihre Kraft zu verlieren.
Und dann geschieht das, was sich niemand von uns vorstellen konnte, Romy ist tragend und bringt mit Hilfe zweier Tierärzte ihr wunderhübsches dunkles, aber leider totes Fohlen zur Welt.
Und wenn ihre Prognose nun noch denkbar schlechter ist, hatten wir noch immer die Hoffnung, dass sie es jetzt schaffen könnte. Wenn die Zeit auf unserer Seite wäre. Aber manchmal reicht die Zeit nicht, wieder heil zu werden.
Liebe Romy,
manchmal reicht es nicht, Stoßgebete zum Himmel zu schicken. Manchmal reichen der beste Wille und das größte Herz nicht, die Katastrophe abzuwenden. Manchmal nimmt das Schicksal einfach seinen Lauf und lässt dich mit einem Kloß im Hals zurück. Manchmal reicht all das nicht.
Liebe Romy, so gerne hätten wir dir noch mehr Zeit in deiner neuen Herde gewünscht. Und du hast in den drei Wochen bei uns so viel bewegt. Die ganze Eseljungs Bande hat sich neu aufgestellt und Freundschaften geknüpft, die ohne deine Hilfe nicht entstanden wären. Du hast uns zum Lachen und zur Verzweiflung gebracht mit deinem Hang zur Langsamkeit.
Deine letzte Nacht haben Wibke und die Eseljungs dir beigestanden und auch bei deinem letzten Schritt hat ein Teil der Herde dich begleitet. Mach es gut Romy, wir werden dich vermissen.
Du hattest einen Namen. Und du hast dich in so manches Herz geschlichen. Ganz leise und heimlich. Und du wurdest endlich gesehen. Wir haben dich gesehen.
Und so endet meine Geschichte von Romy mit einem besonderen Dank an Wibke, danke für deine wunderbare Fürsorge.
Aber manchmal reicht es einfach nicht und das Schicksal hat einen anderen Plan.
Kontakt:
Margitta Hayk, Wibke Steverding
Pingelerhook 19 ( Eselstall)
46354 Südlohn
0162-1980353 (Eselgedöns) Hayk
0170-8339143 (Besuchsdienst) Steverding
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Faulheit ist die Kunst sich auszuruhen, bevor man müde wird.
(Jules Renard)